Altweibersommer
Der Altweibersommer bezeichnet eine trockenwarme Schönwetterperiode, im Regelfall in der zweiten Septemberhälfte, und ist vergleichbar mit dem Indian Summer in Nordamerika. Ausschlaggebend ist dafür eine Hochdruckwetterlage, die von den Azoren bis nach Sibirien reichen kann.
Atmosphäre
Als Atmosphäre bezeichnet man allgemein eine gasförmige Hülle, die einen Himmelskörper umgibt. Sie besteht meist aus einem Gasgemisch, dessen Zusammensetzung unter anderem von der Schwerkraft, der Intensität der Strahlung, der Temperatur und der Zusammensetzung des Himmelskörpers sowie Stoffzuführungen aus dem All abhängt. Meistens meint man mit der Atmosphäre im speziellen die Erdatmosphäre. Sie setzt sich aus den Gasen Stickstoff (78 %), Sauerstoff (21 %), Kohlenstoffdioxid (0,038 %), Argon (0,93 %) sowie anderen Edelgasen zusammen. Ab einer Höhe von etwa 90 bis 100 km treten nur noch sehr dünne Gase auf, die nicht mehr als Moleküle sondern in Form von Atomen und Ionen auftreten, weshalb diese Schicht auch als Ionosphäre bezeichnet wird.
Azorenhoch
wird die stabile Hochdruckzone genannt, die fast das ganze Jahr über dem mittleren Atlantik nahe der portugiesischen Inselgruppe „Azoren“ zu finden ist. Mitunter weitet sich dieses Hoch mit einem Keil bis nach Mitteleuropa aus oder es lösen sich seperate Hoch-zellen ab, die bis nach Nordeuropa ziehen und auch hier für schönes Wetter sorgen können. Im Sommer ist dies meist mit angenehm warmen Temperaturen verbunden, im Winter lenkt ein solches Skandinavienhoch dagegen meist kalte Festlandsluft von Osten nach Mitteleuropa.
Beaufort
Zur Beschreibung der Windstärke bedient man sich der sogenannten Beaufort-Skala. Diese ursprünglich 12-teilige Skala wurde 1946 auf Beschluß der Internationalen Meteorologischen Organisation auf 17 Beaufort erweitert. Für die Differenzierung von Windstärken oberhalb 12 Beaufort werden aber gebräuchlicherweise die Saffir-Simpson-Hurrican-Skala und die Fujita-Tornado-Skala verwendet.
Blitz
Bei einem Blitz kommt es zu einem gewaltigen Kurzschluss aufgrund extremer elektrischer Ladungsunterschiede zwischen Wolken und Erdoberfläche oder Wolken mit entgegengesetzter Ladung. Damit es zu einem Blitz kommt, müssen Feldspannungen von mehreren Millionen Volt pro Meter bestehen. Bei einer Erdendladung (Blitzschlag) entsteht ein Blitz zwischen Wolken und Erdboden. Die Wolkenentladung (Wolken-, Flächenblitz) ist ein Spannungsausgleich innerhalb einer Gewitterwolke. Wenn ein Blitz von einer Gewitterwolke ausgeht, aber nicht den Erdboden trifft, bezeichnet man dies als Luftentladung.
Bodenfrost
tritt zumeist in den Übergangsjahreszeiten Herbst und Frühling auf, wenn sich die Luft unter sternklarem Himmel in der üblichen Messhöhe von zwei Metern über Grund bereits auf Werte um oder etwas unter fünf Grad abgekühlt hat. Da die Ausstrahlung von tagsüber absorbierter Wärme in Erdbodennähe am größten ist, können die Temperaturen direkt über dem Boden leicht um mehrere Grade tiefer absinken, als in der normalen Meßhöhe, sodass Tau gefriert oder Reifbildung einsetzt. Voraussetzung ist allerdings, daß kein Wind die thermischen Schichten in Bodennähe durchmischen kann.
Cirrus Wolken
… sind feine, durchsichtige Schleierwolken aus Eiskristallen, die je nach geografischer Breite und Jahreszeit in Höhen zwischen 6 und 15 Kilometern schweben. Ihre zartes, faseriges Aussehen erinnert an Wattefäden oder den Flaum von Vogelfedern, weshalb sie im Volksmund auch als „Federwolken“ bezeichnet werden. Sie entstehen in Temperaturbereichen von unter minus 40 Grad, wenn unsichtbares Wasserdampfgas zu winzigen Eisnadeln kristallisiert. Man nennt diesen Vorgang auch Sublimation. Cirruswolken bilden sich meist vor herannahenden Tiefdruckzonen, denen sie bis zu 1000 Kilometer vorauseilen können. Aus diesem Grunde gelten sie auch als „Schlechtwetterboten“.
Donner
Bei Gewittern vom Blitzschlag ausgehender explosionsartiger Knall, der sich mit zunehmender Entfernung in einem dumpfen Grollen verliert. Der Donner entsteht, weil sich die im Blitzkanal bis zur Weißglut erhitzte Luft unter Bildung von Knallgas schlagartig ausdehnt und nach dessen Zündung wieder zusammenstürzt. Dabei breiten sich Schockwellen aus, die aufgrund der unterschiedlichen Entfernungen der einzelnen Äste des Blitzes zu unserem Ohr nacheinander „heranrollen“.
Eisheilige
Mit Eisheiligen werden die Tage vom 11. bis 15. Mai bezeichnet. Entstanden ist der Begriff aus der Beobachtung, dass es in der zweiten Maihälfte des Öfteren zu Kaltlufteinbrüchen durch Zufuhr arktischer Polarluft kam. Diese Kaltluftvorstöße, die noch in ganz Mitteleuropa Nachtfrost mit sich bringen, können der Vegetation in dieser besonders frostempfindlichen Zeit Frostschäden zufügen.
Fallwind (Föhnwind)
Gebirge stellen für Wind ein Hindernis dar. Je nachdem, wie hoch und massiv sich ein Gebirge dem Wind entgegenstellt, sorgt dieser beim Aufsteigen an der windzugewandten Bergseite für Wolkenstau und mehr oder weniger ergiebige Schnee oder Regenfälle. An der windabgewandten, der Leeseite, stürzt der Wind dagegen mächtig in die Täler hinab, trocknet dabei stark ab und erwärmt sich. Der Föhnwind/Fallwind ist geboren.
Gewitterfront
Kette von Gewitterwolken, die sich im Sommer häufig entlang von Kaltluftfronten entwickelt und nach Schönwetterperioden meist eine deutlich Abkühlung nach sich zieht. Eine Gewitterfront überzieht meist große Gebiete und führt daher flächendeckend zu kräftigen Regengüssen.
Hochdruckgebiet
Hoher Luftdruck ist von großräumig absinkenden Luftpaketen geprägt, was zu Wolkenauflösung und Erwärmung der absinkenden Luftmassen führt. Die Obergrenze der wetteraktiven Schicht liegt bei stabilen Hochdruckgebieten sehr hoch, so daß sich ein unsichtbarer Luftberg innerhalb der wetteraktiven Troposphäre auftürmt und mit entsprechend großem Gewicht auf den darunter befindlichen Regionen lastet. Tiefer Luftdruck entsteht dagegen – vereinfacht ausgedrückt – durch Aufwärtsbewegungen von Luftmassen entlang der sogenannten Polarfront. Die Obergrenze der wetteraktiven Schicht liegt im Bereich von Tiefs recht niedrig. Man kann sich Tiefdruckgebiete daher auch als „Täler“ in der wetterrelevanten Schicht der Atmosphäre vorstellen.
Temperatur
Messeinheit Grad Celsius. Gebräuchliche Thermometer-Skala, die auf den schwedischen Astronomen Anders Celsiuszurückgeht. Anders unterteilte den bei atmosphärischem Normaldruck von 1013,25 hPa (Hektopascal) bestehenden Abstand einer Quecksilbersäule zwischen dem Gefrierpunkt und dem Siedepunkt von Wasser in 100 Grad. Dabei legte der Wissenschaftler den Siedepunkt des Wassers mit 0 Grad Celsius und den Gefrierpunkt mit 100 Grad Celsius fest. Der Botaniker Carl von Linné kehrte diese ursprüngliche Skala später in die uns bekannte Celsius-Termometerskala um, bei der 0 Grad den Gefrierpunkt und 100 Grad den Siedepunkt des Wassers bezeichnen.
Zyklon
In Südasien gebräuchliche Bezeichnung für tropische Wirbelstürme. Die Stürme brauen sich vor allem in den Herbstmonaten über dem Indischen Ozean nördlich des Äquators zusammen und driften dann nach Norden in Richtung Indien. Die Hauptgefahr geht in den Küstenregionen von den mitunter mehr als 10 Meter hohen Flutwellen aus, die heftige Taifune vor sich herschieben.