Sucht man in Google nach dem Keyword „Wetter“, erhält man seit Februar 2013 vor der eigentlichen Ergebnisliste eine Wetterbox von Google selbst samt Wettergrafik und -vorhersagen. Damit bevorzugt Google eigene Inhalte auf seiner Suchplattform, die in Europa eine marktbeherrschende Stellung einnimmt. Die Vielfalt der Anbieter von Wetterseiten im Internet wird damit an den Rand gedrängt.
Für viele Mitgliedsunternehmen im Verband Deutscher Wetterdienstleister e.V. (VDW) ist der Betrieb von Internetseiten Haupteinnahmequelle, sei es werbefinanziert oder durch den direkten Verkauf von Dienstleistungen. Bereits im Februar, also kurz nach Erscheinen der Wetterbox bei Google, wurde ein starker Rückgang der Besucherzahlen der Websites verschiedener Mitgliedsunternehmen des VDW registriert. Mit der Platzierung einer aktuellen Wettergrafik noch vor den Suchergebnissen fielen viele Seitenaufrufe aus, was zu Umsatzrückgängen führt und die Finanzierung der Unternehmen gefährdet. Der Vertrieb der verschiedenen den Nutzern angepassten Wetterprodukte wird stark beeinträchtigt. In Deutschland beschäftigen die privaten Wetterdienste zumeist in kleinen und mittleren Unternehmen ca. 250 Mitarbeiter und setzen rund 50 Millionen Euro um.
Der VDW hat diese Problematik nun in einer Stellungnahme zum Markttest der EU Kommission ausführlich geschildert und setzt auf deren effektive Maßnahmen zum Erhalt des Wettbewerbs in diesem Bereich zum Nutzen des Verbrauchers. Die von Google eingereichten Vorschläge wurden dabei als unzureichend zurückgewiesen.
Der Versuch, über den Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen Google die Rücknahme der Wetterbox zu erreichen, blieb dagegen zunächst erfolglos. Der Verband behält sich weitere rechtliche Schritte allerdings vor.
Für Rückfragen: Norman Gabler, Vorstandsmitglied des VDW, Tel.: 0611-89052-0